Aufruf zur feministischen Nachttanzdemo


Für Samstag den 06. März ruft der Zusammenschluss „feministischer März Aschaffenburg“ Anlässlich des Internationalen Frauenkampftages am 08. März zu einer Nachttanz-Demonstration unter dem Motto „Feministische Solidarität – weltweit – grenzenlos“ in Aschaffenburg auf.

Wir begrüßen die Aschaffenburger Initiative, teilen ihre Forderungen und schließen uns der Mobilisierung an.

Wir nehmen dies zum Anlass, um unsere Kritik an den patriarchalen Verhältnissen auf die Straße zu tragen. Denn wir wollen nicht länger Sklav*innen sein!

Als linksradikale und gemischtgeschlechtliche Gruppe kritisieren wir das Hineinpressen in Identitäten, in Geschlechterrollen sowie die vielschichtigen Formen von Diskriminierung und sexualisierter Gewalt.

Gleichsam kritisieren wir bestehende rassistische und patriarchale Herrschafts-, und Unterdrückungsstrukturen, die mit dem Kapitalismus Hand in Hand gehen und in ihm seinen materiellen Ausdruck in intensivierten Ausbeutungs- und Abhängigkeitsverhältnissen finden.

Louise Michel, Anarchistin und Aktivistin in der Pariser Commune, schrieb dazu schon vor rund 150 Jahren: „Sklave ist der Proletarier , Sklave aller Sklaven ist die Frau des Proletariers“.

Dass Frauen* bzw. weiblich gelesene Personen im Bereich der Produktion, aber auch in der Reproduktion doppelt ausgebeutet werden – daran hat sich bis heute nichts wesentliches geändert.

Daraus ergibt sich für uns und besonders für diejenigien, die als (CIS-)Männer sozialisiert wurden, die Aufgabe, die eigene Machtposition in bestehenden Verhältnissen kritisch zu hinterfragen und die eigene Verwobenheit in den patriarchalen Strukturen zu erkennen. Das schließt ein, sich nicht an die daraus folgenden Privilegien zu klammern, sondern vielmehr an deren Abschaffung zu arbeiten.

Dabei geht es uns nicht um Gleichberechtigung im Sinne von „gleiche Ausbeutung für alle Geschlechter“. Es geht um feministische Kämpfe als gelebte Solidarität, die ihre Motivation einerseits aus der Ablehnung von Ungerechtigkeit und andererseits aus dem geschlechterübergreifendem Eigeninteresse aus den kapitalistischen Verhältnissen moderner Sklaverei auszubrechen, zieht.

Deshalb gehen wir am 6. März auf die Straße und sagen: Tschüss Patriarchat!

Interventionistische Linke Aschaffenburg, 01.03.2021

Weitere Infos: https://feministischermaerzaschaffenburg.wordpress.com/